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Deutsch-chinesische Wirtschaftsbeziehungen
Die Beziehungen zwischen Deutschland und China sind derzeit so intensiv wie nie zuvor. Dies gilt trotz der zurzeit schwierigen Rahmenbedingungen insbesondere für die wirtschaftliche Kooperation zwischen den beiden Ländern. Deutschland ist der mit Abstand wichtigste Handelspartner Chinas in Europa. Umgekehrt ist China wirtschaftliches Partnerland Nummer eins für Deutschland in Asien. Das bilaterale Handelsvolumen lag 2019 bei rund 206 Mrd. Euro. Dabei entfielen 96 Mrd. Euro auf deutsche Exporte nach China und 110 Mrd. Euro auf chinesische Exporte nach Deutschland. Damit ist China – noch vor den Niederlanden und den USA – Deutschlands wichtigster Handelspartner. Die meisten importierten Waren in Deutschland kommen aus dem „Reich der Mitte“.
Der Bestand deutscher Direktinvestitionen in China betrug im Jahr 2018 86,2 Mrd. Euro. Der Bestand der chinesischen Direktinvestitionen hat sich seit 2004 versechsfacht und lag Ende 2018 bei 3,2 Mrd. Euro.
Im Exportsektor war der chinesische Markt u. a. vor allem in den Bereichen Maschinenbau, Kfz und KFZ-Teile, Elektrotechnik sowie Chemie für deutsche Unternehmen von zentraler Bedeutung, bei Investitionen dominierten neben den Sektoren Maschinen- und Anlagenbau vor allem die Chemie- und Automobilbranche. In allen wichtigen Wirtschafts- und Industriebereichen bestehen enge Beziehungen zwischen Deutschland und China. Auch die Kooperation in Wissenschaft und Bildung und hier vor allem bei der Ausbildung von Fachkräften gehört zu den Schwerpunkten der Zusammenarbeit.
Im Fokus einer 2015 beschlossenen „Made in China 2025“-Strategie stehen zehn Industrien, unter anderem die Luft- und Raumfahrt, Hochgeschwindigkeitszüge, Elektromobilität und der Ausbau der Stromnetze. Hier will China seine Produktionsanlagen modernisieren und ausländische Technologieimporte durch eigene Innovationen ersetzen. In allen Sektoren ist die deutsche Wirtschaft stark vertreten. Damit stellt die Strategie für die deutsche Wirtschaft eine starke Herausforderung dar, bietet durch ihre Fokussierung auf Automatisierung und Digitalisierung der Industrie aber auch neue Chancen.
Das chinesische Wirtschaftswachstum basiert auf dem rasanten Ausbau der Infrastruktur und einem hohen Urbanisierungsgrad. Die Urbanisierungsrate lag Ende 2019 bei ca. 60.60% und soll bis 2025 ca. 65.5% erreichen.. Die Anzahl der sogenannten Megastädte mit über 10 Mio. Einwohnern wächst stetig.
Die Wirtschaftsabteilungen der Botschaft und Generalkonsulate verstehen sich als ein Dienstleister. Hauptaufgabe ist die Förderung von Handel und Investitionen zwischen Deutschland und China, wichtigste Kunden sind die Bundesregierung und die deutsche Wirtschaft. Für beide analysiert die Abteilung die Entwicklung des chinesischen Wirtschafts- und Reformprozesses, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die Chancen und Risiken des Marktes. Die Wirtschaftsabteilung kommuniziert in wirtschaftspolitischen Fragen mit der chinesischen Regierung. Sie ist erster Ansprechpartner für die chinesische Regierung in Fragen der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen, der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und für die Organisation und Betreuung offizieller Delegationen. Die Wirtschaftsabteilung der Botschaft Peking bearbeitet pro Jahr circa 800 bis 1000 Einzelanfragen aus der Wirtschaft und betreut rund 40 deutsche Delegationen in China. Rund 60 Messen werden pro Jahr mit finanzieller Beteiligung der deutschen Regierung durchgeführt und unterstützt.
