Willkommen auf den Seiten des Auswärtigen Amts

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Sichuan

Bundespräsident Steinmeier zu Gast in Chengdu, hier bei einer Teezeremonie im People's Park

Bundespräsident Steinmeier zu Gast in Chengdu, hier bei einer Teezeremonie im People's Park, © Generalkonsulat Chengdu

12.12.2018 - Artikel

Vom 5. bis 10. Dezember war Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf Staatsbesuch in der Volksrepublik China. Seine sechstägige Reise beinhaltete auch zwei Tage Aufenthalt in Sichuan, am 7. und 8. Dezember. 2008 hatte er zuletzt die Region besucht. Damals, aus dem tragischen Anlass des Jahrtausenderdbebens, überbrachte der Bundespräsident, noch in seiner Funktion als Bundesaußenminister, Hilfsgüter zum Wiederaufbau. Sein Besuch nun, fast genau zehn Jahre später, ist ein Zeichen für die tiefe Verbundenheit beider Länder, und auch sein persönlicher Bezug zum Südwesten Chinas.

Außenminister Steinmeier bei seinem Besuch in Dujiangyan nach dem Erdbeben 2008
Außenminister Steinmeier bei seinem Besuch in Dujiangyan nach dem Erdbeben 2008© Die Welt

Seine Rede vor Studierenden an der Sichuan University, das Bankett zu seinen Ehren gegeben durch den Parteisekretär der Provinz Sichuan, der Besuch in der 2008 stark vom Erdbeben betroffenen Stadt Dujiangyan – all diese Elemente standen im Zeichen der stärker werdenden Beziehungen, besonders zu Südwestchina. Nach dem Fokus auf Themen der Digitalisierung bei seiner Station in Kanton direkt vor Chengdu, und den hochrangigen politischen Gesprächen bei seiner Weiterreise nach Peking, stand in Sichuan das Erdbebengedenken und eine Verneigung vor der Kultur Chinas im Vordergrund.

Am Freitagnachmittag hielt der Bundespräsident eine Rede vor Studierenden der Sichuan Universität. Dabei betonte er, dass es nicht möglich sei, „das komplexe Verhältnis unserer beiden Länder in eine Schublade zu stecken.“. Deutschland und China verbinde sehr viel, doch je verwobener die Beziehungen zwischen beiden Ländern werden, desto deutlicher treten auch Differenzen hervor. So bestehen beispielweise unterschiedliche Ansichten beim Thema Menschenrechte; mit dem 70-jährigen Jubiläum der UN Menschenrechtscharta  am 10. Dezember ein aktuelles Thema.

Bundespräsident Steinmeier nahm in seiner Ansprache außerdem Bezug auf die deutsche Geschichte. Die Erfahrungen mit Unterdrückung und Unfreiheit haben dazu geführt, dass die Deutschen bei Themen wie Meinungs- und Religionsfreiheit, sowie bei der Einschränkung persönlicher Freiheiten sehr sensibel sind. Während seiner Rede betonte der Bundespräsident, dass die Vielschichtigkeit der Beziehung beider Länder einen offenen und konstruktiven Dialog fordere, denn: „Nur wer miteinander spricht, kann Antworten finden, die beiden Seiten gerecht werden.“. Er warb dabei auch, an seine eigenen Landsleute gerichtet, für ein stärkeres Interesse an China, seinen Menschen und seiner Kultur.

Nach der Rede wohnte der Bundespräsident einer Teezeremonie im People’s Park bei, bevor er auf Einladung des Parteisekretärs der Provinz Sichuan gemeinsam mit der Delegation an einem Bankett teilnahm.

Am darauffolgenden Tag besuchte Bundespräsident Steinmeier die Stadt Dujiangyan. Dort war er bereits 2008, um ein mobiles Krankenhaus zu überreichen und ein Wiederaufbauprogramm für ländliche Schulen anzukündigen. Dieses Mal besuchte er eine wiederaufgebaute Schule, wo er auch mit Schülerinnen und Schülern in direkten Kontakt trat.

Bundespräsident Steinmeier an der You'ai Schule in Dujiangyan 2018
Bundespräsident Steinmeier an der You'ai Schule in Dujiangyan 2018© Jesco Denzel

Im Anschluss fuhr die Delegation weiter zum historischen Bewässerungssystem von Dujiangyan, und die Erwang Tempelanlage. Abschließend besuchte der Bundespräsident die örtliche Panda-Aufzuchts- und Forschungsstation bevor die Delegation weiter nach Peking reiste. Dort erwarteten den Bundespräsidenten zum Abschluss und politischen Höhepunkt seiner Reise Gespräche und ein Staatsbankett gegeben durch den Präsidenten der Volksrepublik Xi Jinping.

nach oben