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Veranstaltungsreihe - 30 Jahre Mauerfall

ARCHIV - 10.11.1989, Berlin: Jubelnde Menschen auf der Berliner Mauer am Brandenburger Tor. Berlin soll sich zum 30. Jahrestag des Mauerfalls in eine riesige Open-Air-Bühne verwandeln. (zu „30 Jahre Mauerfall - Berlin plant “Route der Revolution„“ vom 13.02.2019) Foto: Wolfgang Kumm/dpa +++ dpa-Bildfunk +++, © dpa
Am 9. November 2019 jährte sich der Fall der Berliner Mauer, das entscheidende Ereignis auf dem Weg zur deutschen Wiedervereinigung, zum 30. Mal. Dieses ganz besondere Jubiläum war natürlich auch das Thema einer Reihe von Veranstaltungen des Generalkonsulats Chengdu.
Besuch von Schriftsteller Marko Martin

Mit dem Reiseschriftsteller Marko Martin hatten wir im September einen Zeitzeugen der DDR und der Berliner Wendezeit zu Vorträgen und Diskussionen in Chengdu und Kunming zu Besuch. Er sprach über seine Jugendzeit in der DDR, aber auch über seine Reiseerfahrungen, die ihn in alle Welt geführt haben. Die Diskussion mit reger Beteiligung des Publikums reichte von Reisetipps bis hin zu unterschiedlichen Freiheits- und Kulturbegriffen und gesellschaftlichem Wandel.
Die Berliner Mauer - damals und heute

Ein mehrphasiges Fotoprojekt zum Thema 30 Jahre Mauerfall kontrastierte deutsche und chinesische Perspektiven auf die deutsche Teilung und Wiedervereinigung. Generalkonsul Wolfgang Rudischhauser eröffnete am 2. November die deutsch-chinesische Fotoausstellung „Die Berliner Mauer – damals und heute“ im Tongzilin International Community Centre in Chengdu. Ausgestellt wurden Fotografien des Chengduer Hobbyfotografen Tianxiong Zhong und des Berliner Profi-Künstlers und Galeristen Günther Schäfer, ein Mitbegründer der berühmten „East Side Gallery“.
Grundlage dieser Kooperation war ein zu Beginn des Jahres vom Generalkonsulat ausgeschriebener Fotowettbewerb zum Thema Mauerfall. Tianxiong Zhong hatte mit seinen Reflexionen auf die unterschiedlichen Rezeptionen von Mauern in Deutschland und China - sowohl im historischen als auch im aktuellen Kontext – den ersten Platz belegt. Der Gewinn war eine einwöchige Reise nach Berlin, wo er gemeinsam mit Günther Schaefer seine Perspektiven auf die Stadt, die Berliner Mauer, Teilung und Wiedervereinigung fotografisch dokumentierte. Und das Ergebnis sprach für sich: Obwohl heute physische Grenzen und Mauern zwischen Staaten und Völkern weiter schwinden, so sind es doch allzu oft die Mauern in den Köpfen, die Menschen und Generationen voneinander trennen. Den Photographen gelang es, aus diesen Mauern eine Brücke zu bauen. Alt oder jung, chinesisch oder deutsch, die Sprache der Kunst und ihre Botschaft war eindeutig - in unseren Ängsten und Hoffnungen verbindet uns heute mehr, als uns jede Mauer zu trennen vermag.
Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit

Das Mauerfall-Jubiläum war schließlich auch das Thema der Feier zum Tag der deutschen Einheit, dem gesellschaftlichen Höhepunkt unseres Jahres, mit hochrangigen Gästen aus Wirtschaft, Kultur, Politik, Bildung und Zivilgesellschaft. Am 7. November wurde mit Berliner Design-Elementen (darunter ein Nachbau der Mauer – etwas kleiner als das Original) die Wendezeit und das damalige Gefühl von Freiheit und Aufbruch den Besuchern näher gebracht. In seiner Rede erinnerte Generalkonsul Rudischhauser an die Überwindung der Teilung Deutschlands und Europas und die große Leistung der Einigung nicht nur Deutschlands, sondern auch Europas. Er sprach auch von seinem letzten Einsatz in China 1997 und beschrieb die rasanten Veränderungen in der Volksrepublik aus seinem persönlichen Blickwinkel. Bei dem anschließenden herzhaften Buffet mit typisch deutschen Speisen und deutschem Wein im Kempinski Hotel gab es für die vielen Gäste noch Gelegenheit, den neuen Generalkonsul persönlich kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen.
