Die Provinz Sichuan

Daten und Fakten zur Kultur und Wirtschaft

Seit mehr als 3.500 Jahren ist Sichuan im Südwesten des Landes eine der kulturellen Wiegen Chinas. Das heutige Gebiet der Provinz besteht etwa zur Hälfte aus Hochgebirgslandschaften, zur anderen Hälfte aus dem Sichuan-Becken, einer 600 km langen und 380 km breiten Ebene. Sichuan ist reich an Bodenschätzen, Wasser und fruchtbaren Böden. Die „Provinz des Überflusses“ ist landwirtschaftlich geprägt (Obst, Gemüse, Fleischproduktion). Nachdem in den 50er-Jahren Schwerindustrie angesiedelt worden war, ist nun eine landesweit bedeutende Hochschul- und Forschungslandschaft Grundlage einer Reihe moderner, rapide wachsender Wirtschaftszweige.

Es besteht eine Reihe deutsch-chinesischer Hochschul-Kooperationen mit Sichuan. Außerdem ergänzen sich die beiden Städte Chengdu und Chongqing als Zentren der chinesischen Kunst- und Musikavantgarde. Chinaweit gelten Sichuan und seine Hauptstadt Chengdu mit ihrer entspannten Lebensart der 'Teehauskultur' als besonders lebenswert. Touristisch profitiert Sichuan vom Wahrzeichen der Provinz, dem Pandabären, sowie von Weltkulturerbstätten wie dem größten Fels-Buddha der Welt in Leshan oder dem Emei Berg als wichtigstem der vier heiligen buddhistischen Berge Chinas. Weitere touristische Attraktionen sind Naturparks wie Jiuzhaigou und Huanglong, der Bambuswald bei Yibin und die tibetischen Berglandschaften im Westen.

Es besteht eine Partnerschaft zwischen der Provinz Sichuan und dem Land Nordrhein-Westfalen. Diese geht zurück ins Jahr 1984, als das Stipendienprogramm der nordrhein-westfälischen Regierung für Fach- und Führungskräfte der Provinz Sichuan eingeführt wurde. Die offizielle Vereinbarung der Partnerschaft wurde 1988 unterzeichnet. Drüber hinaus bestehen Städtepartnerschaften zwischen Chengdu und Bonn sowie Nürnberg.

Die regierungsunmittelbare Stadt Chongqing

Daten und Fakten zur Kultur und Wirtschaft

Die Mega-Stadt Chongqing sieht sich als Teil des Ursprungs der Kultur und Geschichte Chinas. Tief verwurzelt sind die Erinnerungen an die Kriegszeit 1937-1945, während der Chongqing als provisorische Hauptstadt und Regierungssitz eine der am heftigsten bombardierten Städte weltweit war. Im Rahmen der Öffnungspolitik nach 1978 hat die Region Südwestchina Pioniercharakter für kulturelle Entwicklungen.

Heute ist Chongqing die bevölkerungsreichste Stadt der Erde und betreibt als regierungsunmittelbare Stadt derzeit eine ambitionierte Öffnungspolitik. Sie hat eine Modellfunktion für Urbanisierung und eine Sonderfunktion im politischen System Chinas inne. Der Status als regierungsunmittelbare Stadt erleichtert die Zusammenarbeit mit der Zentralregierung. Seit 2004 besteht eine Städtepartnerschaft mit Düsseldorf.

Die Provinz Guizhou

Daten und Fakten zur Kultur und Wirtschaft der Provinz Guizhou

Südlich von Chongqing liegt die gebirgige Provinz Guizhou. Sie ist nicht zuletzt wegen ihrer atemberaubenden Natur und den malerischen Landschaften in der Volksrepublik bekannt, so gehört das Grenzgebirge zu einem der acht Hotspots für Pflanzenvielfalt in China. Besonders berühmt ist der Wasserfall Huanguoshu Pubu, der mit seiner Höhe von 74 Metern einer der größten in ganz Asien ist. Neben erstaunlichen Landschaften lockt die Provinz mit ihrer kulturellen Vielfalt Besucher aus aller Welt an. Ein Grund dafür ist der hohe Anteil an ethnischen Minderheiten, die die Provinz mit ihren vielseitigen Gebräuchen und Traditionen bereichern.

Trotz ihrer Nähe zur Wirtschaftsmetropole Chongqing liegt die Provinz Guizhou wirtschaftlich gesehen unter dem nationalen Durchschnitt. Nichtdestotrotz weist Guizhou gute Entwicklungspotenziale auf, die nicht zuletzt durch steigenden Außenhandel deutlich werden.

Zu den Hauptindustrien der Provinz gehören Tabakproduktion, Maschinenbau, Stromerzeugung und Bergbau, insbesondere Kohle, Kalkstein, Arsen und Ölschiefer. Besonders berühmt und weltweit bekannt ist der Maotai Schnaps aus Guizhou.

Die Provinz Yunnan

Daten und Fakten zur Kultur und Wirtschaft

Die Provinz Yunnan befindet sich am südlichen Rand Chinas. Das zu 94% bergige Gebiet war lange Zeit leichter aus Südostasien zugänglich, als aus China und diente schon immer als wichtiger Transitweg nach Süd- und Südostasien - die drei wichtigsten Flüsse Südostasiens (Mekong, Salween, Roter Fluss) fließen durch Yunnan.

Erste schriftliche Zeugnisse erwähnen die Existenz eines Staates namens Dian im Gebiet um die heutige Hauptstadt Kunming im 3. Jh. v. Chr. Das schon frühzeitig multiethnisch besiedelte Yunnan kam in dieser Zeit unter die Herrschaft des in Sichuan konzentrierten Shu-Reiches. Die örtlichen Minderheiten sind stolz auf ihr kulturelles Erbe und gehen damit selbstbewusster und offener um als in anderen Provinzen Chinas. Anders als in anderen Minderheiten-Gebieten Chinas gibt es in Yunnan keine nennenswerten Konflikte mit der Han-Nationalität.

Yunnan ist reich an Bodenschätzen, Wasser und Energiequellen. Seine Wirtschaft basiert auf Landwirtschaft (Tabak, Pilze, Tee, Düngermittel), Ressourcenförderung, Energieerzeugung (hauptsächlich Wasserkraft) und Tourismus. Yunnan ist Chinas größter Produzent von Schnittblumen, Nüssen und Kaffee.

Die Provinz ist zudem berühmt für ihre vielfältigen Landschaften, die vom subtropischen Süden bis zu schneebedeckten Bergen im Norden an der Grenze zu Tibet reichen, für eine weltweit bedeutende Artenvielfalt (die Weltnaturkonferenz COP 15 wurde 2021 in Kunming ausgerichtet), und ihre Sehenswürdigkeiten (Städte Lijiang, Shangri-La und Dali, Steinwald bei Kunming, Reisterrassen). Zudem fließen die drei wichtigsten Flüsse Südostasiens, der Mekong (in China: Lancang Jiang), der Saluen (in China: Nu Jiang) und der Rote Fluss (in China: Hong He) durch Yunnan. Der Tourismus ist daher eine Haupteinnahmequelle der Region.