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Deutsch-chinesische Wirtschaftsbeziehungen

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Container, © dpa / picture-alliance

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Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und China sind intensiver denn je. Dies gilt trotz der zunehmend schwierigen Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Aktivitäten in und mit China. Deutschland ist der mit Abstand wichtigste Handelspartner Chinas in Europa. Umgekehrt ist China wirtschaftliches Partnerland Nummer eins für Deutschland in Asien. Das bilaterale Handelsvolumen lag 2022 bei knapp 300 Mrd. Euro. Dabei entfielen 107 Mrd. Euro auf deutsche Exporte nach China und 192 Mrd. Euro auf chinesische Exporte nach Deutschland. Damit ist China – noch vor den Niederlanden und den USA – Deutschlands wichtigster Handelspartner. Mit weitem Abstand kommen die meisten importierten Waren in Deutschland aus dem „Reich der Mitte“.

Der Bestand deutscher Direktinvestitionen in China betrug im Jahr 2021 102,7 Mrd. Euro. Der Bestand der chinesischen Direktinvestitionen in Deutschland lag hingegen nur bei 4,6 Mrd. Euro.

In allen wichtigen Wirtschafts- und Industriebereichen bestehen enge Beziehungen zwischen Deutschland und China. Auch die Kooperation in Wissenschaft und Bildung, hier vor allem bei der Ausbildung von Fachkräften, gehört zu den Schwerpunkten der Zusammenarbeit. Exportsektor ist der chinesische Markt. Vor allem in den Bereichen Kfz und Kfz-Teile, Maschinenbau, Elektrotechnik sowie optische und photographische Erzeugnisse für deutsche Unternehmen von zentraler Bedeutung, bei Investitionen dominierten neben den Sektoren Maschinen- und Anlagenbau vor allem die Chemie- und Automobilbranche.

Im Fokus der im Jahr 2015 beschlossenen chinesischen „Made in China 2025“-Strategie stehen zehn Industrien, unter anderem die Luft- und Raumfahrt, Hochgeschwindigkeitszüge, Elektromobilität und der Ausbau der Stromnetze. Hier will China seine Produktionsanlagen modernisieren und ausländische Technologieimporte durch eigene Innovationen ersetzen. Auch die Entwicklung von Schlüsseltechnologien in Bereichen wie Künstlicher Intelligenz, Quantencomputing oder Big Data stehen für China im Fokus. . Seit 2020 gilt zudem die Strategie der zwei Kreisläufe. Danach soll die Abhängigkeit vom Ausland durch die Stärkung des eigenen Binnenmarkts vermindert werden, ohne die Chancen für die exportierende Industrie außer Acht zu lassen. Beide Strategien stellen für die deutsche Wirtschaft eine starke Herausforderung dar. Die Wettbewerbsintensität auf dem chinesischen Markt und die Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Unternehmen ist in den vergangenen Jahren in einer Vielzahl von Branchen gestiegen.

Das chinesische Wirtschaftswachstum basiert auf dem rasanten Ausbau der Infrastruktur, einem hohen Urbanisierungsgrad und einem starken Fokus auf die Digitalwirtschaft . Der Urbanisierungsgrad lag Ende 2022 bei ca. 65.2% und hat damit sein für 2025 geplantes Niveau von rund 65.5% schon fast erreicht. Die Anzahl der sogenannten Megastädte mit über 10 Mio. Einwohnern wächst stetig. Gleichzeitig lässt sich in den vergangenen zwei Jahren eine zunehmende Sättigung des Infrastruktur- und Immobilienmarktes erkennen, mit strukturellen Problemen als Folge und zum Teil erheblichen Auswirkungen für die Wirtschaft.

Die Wirtschaftsabteilungen der Botschaft und Generalkonsulate verstehen sich als ein Dienstleister. Hauptaufgabe ist die Förderung von guten Handels- und Investitionsbedingungen zwischen Deutschland und China. Wichtigste Stakeholder sind die Bundesregierung und die deutsche Wirtschaft. Für beide analysiert die Abteilung die Entwicklung des chinesischen Wirtschafts- und Reformprozesses, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die Chancen und Risiken des Marktes. Die Wirtschaftsabteilung kommuniziert in wirtschaftspolitischen Fragen mit der chinesischen Regierung. Sie ist erster Ansprechpartner für die chinesische Regierung in Fragen der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen, der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und für die Organisation und Betreuung offizieller Delegationen.

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