Welche Werkzeuge stehen zur Verfügung, um einen wirklich globalen und dauerhaften Ausstieg aus der Pandemie zu erreichen und gleichzeitig vulnerable Gruppen zu schützen? Welche Relevanz haben dabei Maßnahmen der Nachverfolgung und der Isolation auf der einen sowie Impfungen und Medikamente auf der anderen Seite? Behandeln wir Covid-19 immer noch anders als andere Infektionskrankheiten? Und falls ja - welche Wege hin zu einer Normalisierung stehen offen?

Diese und weitere wesentliche Fragen standen am vergangenen Donnerstag im Mittelpunkt einer hochrangigen Podiumsdiskussion internationaler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Deutschen Botschaft in Peking. Das Panel betonte die Bedeutung wissenschaftsbasierter internationaler Zusammenarbeit und war sich einig, dass ein globaler Ausstieg in der Praxis eine Kombination nationaler Ausstiege erfordert. Diese können alle mit unterschiedlichen Einschränkungen konfrontiert sein. Die Kombination von Instrumenten zur Bewältigung von Covid-19-Epidemien muss an die lokale Situation angepasst werden. Eine gründliche Impfung gefährdeter Gruppen und die Verfügbarkeit medikamentöser Therapien sollten jedoch die Grundlage aller Strategien sein.

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Das Panel bestand aus folgenden Teilnehmern:

• Prof. George F. Gao, Virologe und Immunologe, ist Generaldirektor der chinesischen Seuchenschutzbehörde, Vizepräsident der National Natural Science Foundation of China und Direktor des Key Lab of Pathogenic Microbiology and Immunology von Chinesische Akademie der Wissenschaft.
• Dr. Mike Ryan ist ein irischer Epidemiologe und ehemaliger Unfallchirurg, der sich auf Infektionskrankheiten und öffentliche Gesundheit spezialisiert hat. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Leitung von Teams zur Bekämpfung von Ausbrüchen auf der ganzen Welt, von Cholera-, Ebola- und Marburg-Virusinfektionen bis hin zu Rift-Valley-Fieber und SARS. Derzeit ist er Exekutivdirektor des Gesundheitsnotfallprogramms der Organisation und leitet die globale Reaktion auf die COVID-19-Pandemie.
• Dr. Maria van Kerkhove ist Epidemiologin für Infektionskrankheiten und Leiterin der Abteilung für neu auftretende Krankheiten und Zoonose bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie ist Leiterin des Teams für technische und gesundheitliche Operationen im Zusammenhang mit COVID-19 bei der WHO. In dieser Funktion beantwortet sie in regelmäßigen WHO-Pressekonferenzen schwierige Fragen zu COVID-19.
• Prof. Dr. Christian Drosten ist Direktor des Instituts für Virologie an der Charité Berlin, einer der größten Universitätskliniken Europas. Er hat die Bundesregierung in Fragen zu COVID-19 beraten. Sein Team hat maßgeblich zur Entwicklung des ersten Diagnosetests für COVID-19 beigetragen.

  
  

• Prof. Dr. Gabriel Leung ist Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Hongkong und Experte für Lungeninfektionskrankheiten wie SARS und SARS-COV-2. Er berät den Chief Executive und die Regierung von Hongkong zu COVID-19.
• Prof. Dr. Ilona Kickbusch ist Gründungsdirektorin und Vorsitzende des Global Health Center am Graduate Institute of International and Development Studies in Genf. Sie hat eine bemerkenswerte Karriere bei der Weltgesundheitsorganisation und der Yale University hinter sich. Sie hat eine Honorarprofessur an der Charité, Berlin inne.

Moderiert wurde der Dialog von Dr. Bernhard Schwartländer, Global Health Envoy bei der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Peking. Dr. Schwartländer ist selbst Epidemiologe und war stellvertretender Generaldirektor und Kabinettschef von Generaldirektor Tedros bei der Weltgesundheitsorganisation.